PatientInnenvertreter puschen Prävention!

  1. Rudolf Brettbacher, Präsident ARGE Niere Österreich
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    Die Vermeidung von Nierenerkrankungen sowie das Ermöglichen von Maßnahmen zur Früherkennung, frühzeitiger Behandlung und Beratung, um Nierenersatztherapie hinten anzuhalten, ist eines der Hauptanliegen der PatientInnenvereine. Niere 60/20 ist ein Vorzeigeprojekt der Österr. Nephrologischen Gesellschaft (ÖGN) für Prävention im Gesundheitswesen. Wir von Seiten der PatientInnen fördern und unterstützen das Projekt soweit es in unserer Macht und Möglichkeit steht, damit es in ganz Österreich umgesetzt und betrieben wird. Auch wir wollen und werden dabei unseren Beitrag leisten und die erkannten Risikopersonen bei der Beratung im nicht medizinischen Bereich und der Umsetzung im Alltag als Betroffene unterstützen. Für unseren Beitrag ist es aber unbedingt notwendig, dass wir auch den erkannten PatientInnen bekannt gemacht werden, sprich, auf den Broschüren, den Plakaten aufscheinen und bei der Fachberatung erwähnt werden.
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    Ich selbst bin ein Beispiel dafür, dass durch beste Betreuung, Behandlung und Lebensstilanpassung die Transplantation um geschätzte 5 Jahre hinausgezögert werden konnte. Aus unserer Sicht ist dieses Projekt eine win-win-win Situation, auch wenn auf den ersten Blick sowohl ein zusätzlicher finanzieller Aufwand als auch mehr PatientInnen in die Praxen und Ambulanzen kommen werden. Dass es ein erfolgreiches und nachhaltiges Projekt wird, dafür sind wir alle, das Gesundheitssystem, die Geldgeber, die praktischen Ärzte, Fachärzte und wir PatientInnenvertreter im eigenen Bereich verantwortlich.
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    Wie schon ein altes Sprichwort sagt – vorbeugen ist besser als heilen!
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  2. Ing. Gernot Waste, Obmann Niere Kärnten

    Im Oktober 2015 hat Prof. Rosenkranz mit Dr. Koinig vom Steirischen Gesundheitsfonds das Projekt ‚Niere.schützen‘ erstmals in Kärnten vor einem großen Teilnehmerkreis beim Kärntner Gesundheitsfonds vorgestellt. Alle Anwesenden Entscheidungsträger aus Politik, Medizin, Gebietskrankenkasse und Ärztekammer bekundeten ihren Willen dieses wichtige Projekt zur Früherkennung einer Nierenerkrankung in Kärnten umzusetzen.

    An dieses Projekt muss man glauben, denn es macht Hoffnung auf eine Verbesserung der Lebensqualität für zukünftige Nierenpatienten. Ungeachtet der zu erwartenden finanziellen Entlastung der Versicherungsträger steht der Nutzen für den Betroffenen ganz klar im Vordergrund. Wird eine chronische Nierenerkrankung rechtzeitig festgestellt kann dies eine Dialyse oder Transplantation um Jahre nach hinten verschieben, in manchen Fällen vielleicht sogar verhindern. In unserer Funktion als Selbsthilfegruppe können wir viel zur Unterstützung des Projektes beitragen, sei es durch aktuelle Berichterstattung in unserer

    Zeitung aber auch durch unsere Mitglieder, die Gesunde von der Wichtigkeit einer Früherkennung, bzw. dem Gang zum Hausarzt überzeugen können. Wir stehen hinter dem Projekt 60/20 und sind von seiner Wichtigkeit überzeugt.

    In den 18 Monaten seit der Projektvorstellung waren wir laufend bemüht, den aktuellen Stand der Projektentwicklung zu erfahren. Bei unserem Nieren-Informationstag im März 2017 wurde ich von Gesundheitslandesrätin Dr. Beate Prettner dahingehend informiert, dass das Projekt 60/20 kurz vor der Finalisierung stehe. Die Ärztekammerwahl im Frühjahr 2017 hat unter anderem auch dazu beigetragen, dass sich die Realisierung etwas verzögert.

    Wir vertrauen weiter den Aussagen der Politik, Ärzte, Krankenkasse und Ärztekammer und sehen einer baldigen Realisierung der Früherkennung einer Nierenerkrankung zuversichtlich entgegen.

    Unsere Selbsthilfegruppe ist seit vielen Jahren ein wichtiger Ansprechpartner bei diesen und anderen Projekten. Dies wird uns auch immer wieder von Seiten des Landes, der Ärzteschaft und der Versicherungsträger versichert. Es wäre schön wenn wir mehr eingebunden sein könnten, um aktiver mitzugestalten als lediglich zusehen zu müssen was passiert.