Am 25. Oktober 2017 fand bereits das 4. Informationssymposium für Transplantierte aller Organe, Betroffene auf der Warteliste, Dialysepatienten, Angehörige und Interessierte im A 1 – Center in Wien statt.
Der Verein Niere OÖ organisierte einen Bus, und so starteten 41 Interessierte, darunter auch Mitglieder des HLUTX (Herz- und Lungentransplantierte) und der Selbsthilfegruppe Leber die Fahrt in die Bundeshauptstadt.
Um 14:30 Uhr begrüßte Claus Pohnitzer, Organisator des Symposiums und Obmann der Selbsthilfe Niere, ca. 300 Teilnehmer und 16 Referenten. In drei Sälen wurde ein abwechslungsreiches Programm für Betroffene aller Organe geboten und ein breites Spektrum an Vorträgen und Workshops zu den Themen Haut, Immunologie, Molekulare Diagnostik, Medikamentenkosten, Ernährung, Lebendspende, Widerspruchslösung etc. gehalten.

Das Leitthema des heurigen Symposiums war „Ethik und Genetik in der Organspende“. O.Univ.-Prof. Dr. DDr.h.c. Ulrich Körtner, einer der bekanntesten Medizinethiker im deutschsprachigen Raum, beleuchtete die verschiedenen Aspekte zu den Themen Transplantation, Lebendspende und Hirntod aus ethischer und theologischer Sicht.

Univ.-Prof. Dr. Rainer Oberbauer referierte zum Thema Xenotransplantation, also der Transplantation von Organen, Zellen oder Körperteilen zwischen verschiedenen Spezies wie z.B. Mensch und Tier und betrachtete dazu ebenfalls den sehr umstrittenen ethischen Aspekt.
Die Psychologin Mag. Katharina Ebenberger betonte in ihrem Vortrag die Notwendigkeit der psychologischen Betreuung sowohl vor als auch nach der Transplantation und appellierte an die Eigenverantwortung jedes Menschen für seinen Körper auch hinsichtlich der notwendigen regelmäßigen Medikamenteneinnahme.

Den Abschluss der insgesamt 15 (!!!) Vorträge bzw. Workshops machte der gebürtige Tiroler Prof.Dr. Gerald Brandacher. Er ist wissenschaftlicher Leiter der Abteilung für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie an der John Hopkins University in Baltimore, USA und gab einen umfassenden Einblick, was bezüglich Transplantationen unter anderem im Gesicht und an den Gliedmaßen bereits möglich ist um damit vielen Patienten das Leben wieder lebenswert zu machen.
Es wurde den Besuchern auch die Gelegenheit geboten, ihre persönlichen Fragen an die Referenten zu richten, insbesondere am Abend bei einer Podiumsdiskussion, geleitet von der sympathischen Moderatorin Dr. Christine Reiler.
Herzliche Gratulation an die Selbsthilfe Niere, vertreten durch Obmann Claus Pohnitzer und seinem Team für die gelungene Veranstaltung.
Wir fuhren beladen mit vielen unterschiedlichen Eindrücken und Hoffnungen aber auch etwas nachdenklich nach Hause.