Oberösterreich Beitrag

21. Juli 2021

Welttag der Niere
Welttag der Niere

Reden wir darüber!

Nierenschädigung wegen Bluthockdruck, Diabetes oder anderen Ursachen betrifft ca. 10 Prozent der Bevölkerung und vielleicht auch dich!
Dies ist Alltag, ist Realität.
 
Bei einem, Gott sei Dank, kleinen Teil dieser Betroffenen wird es einmal heißen, eine Therapie oder sogar die einzige Therapie ist eine Organtransplantation. Glauben Sie mir, niemand rechnet damit, dass die Option eines Spenderorgans das eigene Leben erhalten oder stark verbessern kann. Jeder Mensch kann in diese schwierige und lebensbedrohende Situation kommen. Davor aber sind meist viele Jahre einer neuen oder geänderten Lebenssituation mit einer Nieren-Erkrankung.
Leider wissen die meisten Betroffenen von ihrer Nierenschwäche nichts, weil es nicht weh tut, man sich lange noch ganz wohl fühlt und die ersten Anzeichen nicht beachtet, weil man sie nicht kennt. Die Erfahrung zeigt, dass eine Nierenerkrankung oder -schädigung entweder zufällig, aufgrund eines anderen gesundheitlichen Ereignisses oder einer bereits akuten Einschränkung der Nierenfunktion diagnostiziert wird. Eine Ausnahme dabei sind z. B. Diabetiker, die bereits im Therapieprogramm regelmäßige Kontrollen der Nierenfunktion enthalten haben.
Was aber nun tun, wenn man es weiß? Auf jeden Fall nicht in Panik geraten. Man kann sehr lange und gut damit leben (je nach Diagnose) heißt aber auch, dass man sich informieren soll. Wissen ist Macht heißt es, hier ganz bestimmt und was ist naheliegender als ein Gespräch mit Betroffenen. Sie wissen, wovon sie reden und können damit das Lebensgefühl und die Einstellung enorm verbessern. Studien zeigen, dass Gespräche auf Augenhöhe mit Betroffenen einen besseren gesundheitlichen Verlauf und auch Ersatztherapien über längere Zeit verzögern oder auch nicht notwendig machen können.
Also „reden“ wir darüber!
 
Rudolf Brettbacher

Rudolf Brettbacher, Obmann Verein Niere