Immunsuppression

„Immunsuppression heute und morgen“

Die Organtransplantation ist eine Erfolgsgeschichte, die erste Nierentransplantation wurde 1954 in Boston/USA durchgeführt.
Seither ist die Organtransplantation zu einem Routineverfahren geworden, wo in Österreich 400 Nieren pro Jahr transplantiert werden. Auch in der Immunsuppression hat sich ein Wandel über die letzten 30 Jahre ergeben. Während früher Calcineurin-Inhibitoren wie Sandimmun am häufigsten verwendet wurden (welches eine große Verbesserung in der Reduktion der Abstoßungen brachte), hat sich heute Tacrolimus durchgesetzt. Ähnliches gilt für Azathioprin versus Mycophenolsäure. Nur Cortison wird weiterhin als dritte Linie in der Immunsuppression verwendet.
In den letzten Jahren ist es zu einer deutlichen Anstrengung hinsichtlich der Individualisierung der Therapie gekommen (inklusiver neuer Medikamente), sodass wir jetzt basierend auf den Studien mit niedrig-dosierten Spiegeln von Tacrolimus fahren, bei Unverträglichkeit hier entsprechend z.B. nach 4 ½ Monaten auf m-TOR-Inhibitoren wie Everolimus wechseln können oder auf einen Antikörper, namens Belatacept, der einmal im Monat intravenös verabreicht werden sollte.
Auch hat sich die Therapie bezüglich des Posttransplant-Diabetes (in der unmittelbaren Phase nach der Transplantation) deutlich verbessert, nicht zuletzt dank der Anstrengungen von Professor Säemann und seinem Team aus dem AKH-Wien.
Was die Zukunft bringt, ist noch nicht komplett geklärt. Neben zellbasierter Therapie in der Organtransplantation sind auch Organregenerationen, wie z.B. aus dem Labor des Österreichs Harald Ott, zu erwähnen.

Univ. Prof. Dr. Alexander Rosenkranz